Ein Rekordjahr an Einsätzen
Feuerwehr Reichenau
benötigt dringend Unterstützung bei Gerätewartung.
Bericht: Nikolaj Schutzbach
Das Jahr 2015 ist für die Freiwillige Feuerwehr Reichenau ein Jahr,
das lange in ihrer Erinnerung bleiben wird. 75 Einsätze verzeichnet die
Statistik, fast das Doppelte des zehnjährigen Mittels, das bei 38
Einsätzen im Jahr liegt. Noch krasser fällt der Vergleich aus, wenn die
Zahl mit der aus 2014 verglichen wird. Da mussten die Frauen und Männer
der Feuerwehr nur 27 Mal ausrücken, so berichtet Schriftführer Thomas
Baumgartner im Jahresbericht. Recht hoch war auch die Zahl der
Brandeinsätze. Ganze 26 Mal rückten die Feuerwehrfrauen und -männer dazu
aus. „75 Einsätze sind gigantisch“, sagte Bürgermeister Wolfgang Zoll
beindruckt. Geärgert hätten ihn jedoch die vielen unnötigen Papierkorb-
und Kompostbrände.
Insgesamt 6774 Stunden leisteten die
Feuerwehrleute ehrenamtlich. Die Feuerwehr hatte zum Jahreswechsel 65
Aktive, darunter fünf Frauen. In der Jugendfeuerwehr sind 16 Mädchen und
Jungen. Die Altersabteilung hat 20 ehemalige aktive Feuerwehrleute.
Im vergangenen Jahr zeigte sich auch, wie sich das neue Gerätehaus
bewährt. „Wir haben wunderbare Platzverhältnisse“, freut sich Kommandant
Andreas Schlegel. „Wir haben viel Lob für unser Domizil bekommen“,
ergänzte er.
Schlegel befürchtet, dass wegen der aktuellen
politischen Entwicklungen – er spielte damit auf die Flüchtlingskrise an –
die längst geplanten Erweiterungsbauten vergessen werden. Aus finanziellen
Gründen hatten die Reichenauer Feuerwehrleute auf den Bau eines Schlauch-
und Übungsturmes sowie der Schlauchpflege-Anlage und Werkstatt in der
ersten Bauphase verzichtet. Letztere soll aus dem vorhandenen Carport
entstehen.
Einen dringenden Wunsch äußerste Kommandant
Schlegel. Wegen der gestiegenen Anforderungen sei es kaum noch möglich die
Wartung der Gerätschaften ehrenamtlich zu erledigen. Er regte an, dass der
neu eingestellte Mitarbeiter im Bauhof diese Aufgabe übernehmen könnte.
Bürgermeister Wolfgang Zoll versprach, dass er diese Anregung überdenken
werde.
„Die Gerätewartung ist im gesamten Landkreis ein ernstes
Thema“, bestätigte Kreisbrandmeisterin Bettina Koberstein. „Bei euch
stimmt die Kameradschaft“ lobte sie die Reichenauer Feuerwehrleute.
Ehrungen an der Jahreshauptversammlung
Für 10-Jahre
aktiven Feuerwehrdienst bei der Freiw. Feuerwehr Reichenau, Präsent: 1
Flasche Reichenauer Wein
Julian Beck, Martin Bussmann, Marcel
Deggelmann, Hannes Fickenscher, Sven Leonards, Rainer Müller, Sebastian
Pöhlmann, Marco Schmidt, Bernfried M. Streibert, Manuel Uricher und David
Wehrle
Für 20-Jahre aktiven Feuerwehrdienst bei der Freiw.
Feuerwehr Reichenau Präsent: 2 Flaschen Reichenauer Wein
Bernd
Müller
Für 25-Jahre aktiven Feuerwehrdienst mit Verleihung
des Feuerwehr-Ehrenzeichens in Silber
Thomas Baumgartner, Karl
Geisert und Christoph Wurz
Text und Bild:
Nikolaj Schutzbach/SÜDKURIER
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